Dienstag, 25. Mai 2010

In SANTIAGO DE COMPOSTELA Letzter Teil

ANKOMMEN UND ERWARTET WERDEN

Hola,
gestern am Montag hatte der Wetterbericht unrecht. Es war ein wunderschoener Tag, nicht zu heiss, angenehm auszuhalten.
Das Leben in SdC normalisiert sich langsam, es kehrt Alltag ein. Pfingstmontag ist in Spanien kein Feiertag. Die Touristenstroeme verebben, die Aufsichtsbeamten an der Kathedrale druecken schon mal ein Auge zu, wenn man den Ausgang als Eingang benutzt und es herrscht kein Gedraenge mehr.
Es waren am Pfingsten einfach zu viele Veranstaltungen und Fiestas in SdC. (Kirmes, Umzuege jedweder Art, Volkslauf, Nationales Fest der Befreiung von den Mauren in der >Schlacht von Clavijo<  und die vielen spanischen "Wochenendpilger")
Um 12 Uhr habe ich die Pilgermesse besucht, die der Erzbischof von Santiago gehalten hat. Anschliessend habe ich das Angebot der Dioezese Rottenburg-Stuttgart wahrgenommen und habe an der deutschsprachigen Pilgerbetreuung teilgenommen. Im Kreis von ca. 15 Pilgern wurden die Eindruecke und Erfahrungen ausgetauscht.
Abends wurde eine Kathedralfuehrung angeboten, die sehr interessant war und einiges Neues mit sich brachte.
Anschliessend in der Bar "La Tipi", Heinz, Willi, Mario und Dirk, erinnert ihr euch, zu Abend gegessen.
Wie vor 2 Jahren folgendes Gericht der ins deutsche uebersetzten Karte bestellt:
heimisch gekocht (nur montags)    8,00 Euro
Ein galicisches Gericht, "westfaelisch" zubereitet: Kartoffeln, Kohl, Kichererbsen (nicht westfaelisch), Kassler, gekochte Schweinerippe und gekochte Chorizo, die spanische Abwandlung einer Westfaelischen Mettwurst. hmmm lecker....... Dazu zwei Grande Cerveza!!!!  Was will ein Pilgerherz mehr......
Am heutigen Dienstagmorgen haben wir mit 7 Pilgern und Thomas, einem Priester der Dioezese Rottenburg-Stuttgart in der kleinen Grabkapelle des Apostels Jakobus Gottesdienst gefeiert.
Dort bin ich angekommen und erwartet worden.
Jetzt bin ich da, wo ich sein wollte, ich habe meinen Weg auf dieser Fahrt gefunden.
Dieser Gottesdienst war der Abschluss meiner Pilgerfahrt, der Abschluss der Via de La Plata.
Ein neuer Weg beginnt!
Hasta pronto y buena suerte en Bocholt
Franz

Sonntag, 23. Mai 2010

In SANTIAGO 3. Teil

Hola an alle,
aus dem fast unertraeglich heissem und schwuelen Santiago liebe Gruesse und ein herzliches Danke fuer die netten Worte auf dem Weg und am Ende des Weges. Ich habe mich ueber jeden Kommentar und jede Zuschrift im Blog und im Pilgerforum von euch gefreut.
Es tut gut, auf einem guten Weg von guten Freunden und Bekannten begleitet zu werden.
Heute morgen bin ich um halb acht zur Innenstadt gelaufen und habe die morgentliche Ruhe bei angenehmen Temperaturen auf einer Bank am "Pferdebrunnen" genossen. Vor dem Pilgerbuero wiede eine lange Schlange von wartenden Pilgern, einige lagen in ihren Schlafsaecken auf der Strasse und schliefen. Ein Bild der Ruhe und des Friedens.
In der Kathedrale war es noch ruhig, in einer Seitenkapelle wurde eine Messe gefeiert. An der habe ich teilgenommen und fuer alle, die mich darum gebeten hatten, ein "Stroefken" mitgebetet, selbstverstaendlich habe ich auch alle eingeschlossen, die nicht darum gebeten bzw. vergessen hatten.
Mario, in einem meiner Vorberichte ist mir ein Rechenfehler unterlaufen. Die Gesamtstrecke betraegt 1020 km. Es war wohl zu heiss an dem Tag oder ich war zu kaputt!
Hermann, ja, ich habe gestern abend die Bayern gesehen. Wie du weisst, ist Radsport mein Sport und vor allem bin ich kein Bayern Fan. (Die Bayern Fans moegen es mir verzeihen!)
Aber als Deutscher, und Bayern gehoert ja doch irgendwie dazu, habe ich bei Jakobus um Beistand fuer "unsere" Bayern gebeten. Es hat nichts genutzt, er hat mich nicht erhoert!
Aber glaube mir, in der Bar beim Fussballspiel war auch ohne spanische Beteiligung eine bessere Stimmung, als sie bei einem Endspiel bei der WM zwischen Holland und Deutschland in einer Kneipe in Dinxperlo oder Suderwick sein koennte!!!!
Meine Siesta habe ich beendet und werde jetzt zum Alameda Park gehen und dort nach huebschen Spanierinnen Ausschau halten. (Hoffentlich kuehlt es bald ab!!!!)
In diesem Sinne alles Gute
Franz

Samstag, 22. Mai 2010

In SANTIAGO DE COMPOSTELA, 2. Teil

Hola in der Heimat,
heute morgen ganz frueh meine Sachen umgepackt, vieles brauche ich ja nicht mehr. Dann alles rueber in "mein" Hotel und um 8 Uhr auf zur Kathedrale. Die Strassen sind menschenleer, nur vor dem Pilgerbuero steht zu frueher Stunde schon eine endlose Schlange von Pilgern, die ihre Compostela erhalten wollen. Ja, die Pilger sind halt Fruehaufsteher. Und oh Wunder, die Muellabfuhr hat ueber Nacht zumindest im Stadtkern alles gesauebert und den Muell abgefahren.
Gestern mit Sonne in den Speichen, heute mit Sonne im Herzen stehe ich auf dem menschenleeren Praza Do Obradoiro vor den Tuermen der Kathedrale.
Ich setze mich auf eine Steinbank und lasse den Weg Revue passieren.
Ich hatte einen guten Weg, einen buen Camino.
Die kleinen und grossen Widrigkeiten sind vergessen, es zaehlt nur noch das Positive, das Gute des Weges.
Was habe ich auf diesem Weg nicht alles erlebt und "erfahren"!
Sonne, Regen, Wind, Kaelte, Hitze.
Berge, Taeler, Fluesse, Doerfer, Staedte, Bauernhoefe.
Kapellen, Bruecken, Kathedralen, Palaeste, Burgen, Fincas.
Und ueber 2000 Jahre Geschichte.
Voller Glueck stehe ich vor der Kathedrale mit dem Wissen, dass am Ziel des Weges der Weg beendet ist.
Ist der Weg beendet?
Ja, die Via de la Plata, mein zweiter Jakobsweg ist beendet.
Aber auf dem Praza Do Obradoiro, dem Ende der Via und aller Jakobswege, beginnt ein neuer Weg.
Wie so oft im Leben.
Die Pilgermesse werde ich heute nicht besuchen, der Andrang ist unglaublich. Ich habe ja noch Zeit dazu.
Es gibt so viele Wege, die noch zu gehen sind.
Buen Camino und ein frohes Pfingstfest
wuenscht
Franz

Freitag, 21. Mai 2010

In Santiago 1. Teil

Hola,
ich berichte erst mal vom gestrigen Tag.
Nach dem Fruehstueck, 3 Grande Cafe con Leche und 1 Toastada mit Olivenoel und Salz geht die Fahrt sofort bergauf. Nach 7 km von 530 auf 817 m aufgestiegen, Mann oh Mann, aber besser morgens als nachmittags. Dan ca 15 km mit kleinen "Aufwaermuebungen" zum Warmfahren wieder runter auf 550 m bis Lalin. Dort Cafe getrunken, es sind noch 50 km bis SdC. Unterwegs in einer kleinen romanischen Kirche eingekehrt, sie war offen, weil gerade geputzt wurde. Ganz kleine Fenster, kuehler Raum, ein Raum zum "Einkehren". Am Brunnen Kopf, Arme und Beine gekuehlt, es ist 33 Grad!
Weiter geht es auf und ab mit "Sonne in den Speichen", im wahrsten Sinne des Wortes.
Gegen 13 Uhr, mein Hinterrad schleift, ich steige ab und stelle fest, dass die Felge eingerissen ist und die Decke droht, aus dem Felgenbett zu springen.
Ein Fingerzeig Santiagos, auf mein Knie zu achten und nicht mehr nach Muxia und Finisterre weiterzufahren?
Oder ist es ein Materialfehler, denn nach gesamten 2000 km darf keine Felge reissen.
Auf alle Faelle, die Felge ist hin.
Die hintere Bremse geloest, vorsichtig weitergefahren auf der Suche nach einer Unterkunft. In einer Bar nach einem Hostal gefragt, ca. 12 km vor Santiago. In 3 km, ist die Auskunft des Kellners. Beim Rad stelle ich fest, es ist platt. Ich auch. Der Kellner ruft ein Taxi, nach 1 Stunde geht es mit dem Taxi und dem Rad nach Santiago. Mit dem Rad sofort in eine Werkstatt, die Reperatur dauert wegen Pfingsten bis kommenden Mittwoch. Mit dem Taxi weiter zum Hotel, es ist nicht frei, ich bin auch einen Tag zu frueh da. Es wird mir ein Hotel in 200 m Entfernung angeboten. Dann die Frage, ob ich bis zum kommenden Donnerstag im bestellten Hotel bleiben kann. Ja, das geht. Wunderbar.
Geduscht, umgezogen, mit dem Ausweis zum Pilgerbuero gegen 18 Uhr. Bekomme ohne warten zu muessen, meine Compostela. Dann zu Santiago in der Kathedrale. Ich erinnere mich zurueck, heute genau vor 2 Jahren standen wir zu viert, Heinz, Willi, Mario und ich an gleicher Stelle. Erinnerungen werden wach.
Doch das ist nicht "mein" Santiago, dass ist Kirmes. In der Kathedrale kann man sich nicht frei bewegen, die Wege sind genau regelmentiert, es ist laut, dass keine Andacht und Einkehr aufkommen kann. Ich erinnere mich an das kleine Kirchlein von heute morgen. Vielleicht muss es so sein.
Draussen auf dem Vorplatz ein Umzug mit vielerlei Kostuemen, vom Pilger bis zum Raumfahrer mit MG !?!?
Ramba, Zamba in allen Gassen.
Das reicht!
Bin zurueck zum Hotel gefluechtet. Nebenbei streikte bis heute auch noch die Muellabfuhr in ScC. Die Container quollen ueber, es herrschte ein widriger Geruch.
Das war nicht mein Tag.
Das war nicht mein Santiago.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Aus Xinyo de Lima

Ein Hola an alle,
"lebt denn der alte Bicigrino noch.........................
JA, er lebt noch, er lebt noch........................"
Jetzt habt ihr mehrere Tage nichts mehr von mir gehoert. Ich bin ja auch in der Diaspora, nein, nicht im katholischen Sinne, sondern im World Wide Web.
In den letzten Tagen habe ich nur in kleinen Orten uebernachtet ohne Internetmoeglichkeit.
Jetzt bin ich ca. 40 km vor Orense, der letzten grossen Stadt vor Santiago.
1000 km sind geschafft, 150 liegen noch vor mir.
Ich moechte jetzt nicht auf Einzelheiten eingehen, aber mein Knie machte mir in den letzten Tagen Sorgen.
DenOrginalweg, den ich bis hinter Zamora groesstenteils gefahren bin, war teilweise unpassierbar, aufgeweicht und hatte steile Auf- und Abfahrten. Nichts mehr fuer mein laediertes Knie.
Der Orginalweg ist schoener, die Strasse weniger anstrengend, teilweise auch schoen, wenig befahren.
Hoerst du auf dein Herz, faehrst du die Via,
hoerst du auf deine Knie, faehrst du die Strasse.
Ich habe mich fuer die Strasse entschieden und glaube, das war gut so.
Der Belag ist glatt, die neue Autobahn entlang der N 525 macht diese bald zu einer "Geisterstrasse", kaum 100 Autos den lieben langen Tag gesehen. Und vor allem sind die Anstiege laenger gezogen und somit gelenkschonender zu fahren.
Jetzt habe ich noch 3 Tage bis Santiago.
Der Bart waechst und auch die Zuversicht, gesund und heile in Santiago anzukommen.
In diesem Sinne euch allen einen
Buen Camino,
einen guten Weg
Franz
PS: Will euch ja nicht neidisch machen, aber das Wetter der letzten Tage ist einfach traumhaft.
Wolkenloser Himmel und Temperaturen um die 30 Grad. Was will ein altes Pilgerherz mehr!

Freitag, 14. Mai 2010

Danke

Hola,
habe ich doch glatt vergessen!
Einen recht herzlichen Dank allen, die "zuhause" an mich denken und mir hier im Blog und im Pilgerforum Gruesse und Wuensche ausrichten.
Danke

"Ruhetag" in Salamanca

Hola in der Heimat,
heute habe ich einen Ruhetag eingelegt. Gestern abend frueh ins warme Bettchen, bis halb acht, man glaubt es kaum, als Fruehaufsteher, durchgeschlafen.
Gefruehstueckt und dann mit der bicicletta zur Roemerbruecke, bei der ich gestern wegen der Kaelte durchgefahren bin. Von 26 Boegen stammen noch 15 aus der Roemerzeit. Gewaltig.
Danach in die Altstadt. Ein Thermometer zeigt 6 Grad an. brrrrrrrrrrr!!!!!!!!!!!!
Erst zur Touristinfo im Muschelhaus, einen Stempel und Infos geholt.
Dann die neue Kathedrale besichtigt. Beindruckend von innen und aussen, unglaublich filigrane Steinmetzarbeiten in einem hellen Sandstein.
Danach in die alte Kathedrale, heute ein Museum.
Den Turm habe ich aus Ruecksicht auf meine Knie nicht bestiegen, ich moechte noch bis Santiago.
Auf dem Weg zum Plaza de Major einige Pilger wiedergetroffen, u.a. Anne, die am Sonntag mit dem Bus nach Santiago faehrt und am Montag den Heimflug nach Muenster antritt. Sie hat den ersten Teil der Via geschafft.
Der Plaza de Major soll einer der schoensten und groessten in Spanien sein. Leider war auf dem Platz eine Ausstellung und man konnte das gesamte Ausmass des Platzes nicht sehen.
Nachmittags setzte wieder leichter Regen ein.
Heute abend werden die Sachen gepackt und die restlichen Socken mit dem Foehn getrocknet.
Morgen steht der Weg nach Zamora auf dem Programm.
Sprecht mal mit Petrus, dass das Wetter besser werden soll.
Lasst es euch gutgehen.
Franz

Donnerstag, 13. Mai 2010

Aus Salamanca und ein Forumtreffen

Hola ihr alle in der warmen Heimat,
bin heute mittag voellig durchfroren in Salamanca angekommen, doch dazu spaeter.
Von Plasencia ging es auf der Landstrasse nach Oliva de Plasenica und dort weiter auf die Via. Regen war vorausgesagt, erst war es bedeckt und kalt, spaeter sonnig und warm. Durch weite Dehesas geht es Richtung Arco de Caperra, einem Roemerbogen aus dem 1. Jht. Ein imposanter Anblick, rundum werden Ausgrabungen durchgefuehrt, die alte Roemerstrasse ist in ihrer urspruenglichen Form zu sehen. 2000 Jahre Geschichte! Dort gefruehstueckt, weiter gehts es mit dem Blick aufs Hochgebirge bis 2500 m, durch die Wolken ist kaum Schnee zu sehen. Der Weg ist schwer befahrbar, viele Furten muessen durchquert und schlammige Wege befahren werden. Das Rad knarrt und kraechst. Das letzte Stueck bei grosser Hitze auf einer alten Landstrasse bis Aldenanueve del Camino gefahren, die Alberge war "completto" im Hostal an der Strasse ein Zimmer fuer 15 Euro bekommen. Ein paar Tapas gegessen, 1/2 ltr Rotwein getrunken und dann meinem "Drahtesel", nein, es ist kein Esel, es ist ein Pferdchen, dass mich ueber Stock und Stein, durch Furten und kleine Paesse sicher gebracht hat, die noetige Pflege zukommen lassen. Die Bremsbelaege hinten erneuert, alles gewaschen, Kette und wichtige Teile geoelt, Luft aufgepumpt, es hoert sich schon alles besser an. Anschliessend Waesche und Koerper gepflegt und bis 17 Uhr Siesta gehalten. Dann ab ins Dorf. Dort noch 5 Pilger getroffen, die Unterkunft suchten, habe sie mitgenommen. Mit Thomas und Martin aus Moenchengladbach und Isidor aus Bozen, einem 69 jaehrigen Italiener, der 5 Sprachen spricht, Menu de Dia eingenommen und das eine und andere Flaeschen Wein geleert.
Die erste Woche Pilgerschaft ist um.
Gestern ging es weiter nach Fuenterroble de Salvatierra. Morgens bei Regen losgefahren, das erste Stueck ueber die N630 bis Puerta de Bejar, es ging steil hoch von 540 auf knapp 900 m, dort die Extremantura verlassen und in die Region Castilla y Leon eingefahren. Unterwegs ca. 20 Pilger ueberholt und gegruesst. Gibt es einen schoeneren und persoenlicheren Gruss, als sich einen "Guten Weg" zu wuenschen. Diese 2 Worte besagen alles.
Der Weg fuehrt weiter auf und ab bis La Calzada des Bejar. Dann geht es "binnendurch" weiter bis Valverde de Valdelacasa. Dort in der Bar 3 Pilger getroffen, einer Estin, einem Deutschen und Anne, die "Sternenwanderin" aus Muenster, die ich aus dem Forum kenne. Ein Forumtreffen auf der Via!
In der Bar mit 2 Cafe con Leche und 1 Brandy aufgewaermt. Dann weitergefahren und von den dreien ein Foto gemacht. Sie sind alle schoen, dass schoenste kommt ins Forum!
Weiterfahrt bis zur Herberge von Don Blas, dort den Hospitalario nach Unterkunft gefragt. Kein Problem, sind genug Betten frei, sagt er. Es stellt sich heraus, dass er in Voerde wohnt und dort im kirchlichen Dienst taetig war. So klein ist die Welt.
Abends dann eine ganz besondere Begegnung. Don Blas, der Pfarrer, der mit Herz und Seele mit der Via verbunden ist, laedt zur Messe ein.
Einige Frauen und Kinder aus dem Ort sind auch da, die Kinder duerfen sich auf den Teppich vor dem Altar hocken. Der Pfarrer erzaehlt, dass die Kinder durch die Pilger die ganze Welt kennenlernen. Wir sollen uns den Kindern vorstellen, aus welchem Land wir kommen. Spanien mit den einzelnen Regionen, Oesterreich, Estland, Italien, Deutschland, Korea, Schweiz, Belgien und noch einige andere Laender werden genannt.
Beim Vaterunser stellen wir uns in einem grossen Kreis, halten uns an den Haenden und beten nacheinander das Vaterunser in den jeweiligem Landessprachen. Schon beeindruckend.
Am Ende der Messe bittet Don Blas die Pilger nach vorne, fragt jedem nach seinen Namen, erteilt den Pilgersegen und bittet, fuer das Dorf in Santiago zu beten.
Danke Don Blas fuer diese Erfahrung.
Heute morgen ging es weiter. Bis 9 Uhr gewartet, ob der Regen aufhoert. Ist aber nicht. Auf die Landstrasse ab nach Salamanca, damit ich morgen dort noch einen Tag anhaengen kann. Es regnet 55 km ununterbrochen, die Temperaturen sind unter 5 Grad. Die Finger sind so kalt und steif, dass ich nicht mehr schalten kann. Ab und an angehalten, die Haende warmgeschlagen und die Finger in den Mund gesteckt, damit wieder Leben reinkommt. Ein staendiges Auf und Ab auf einer Hoehe von 900 bis 1100 m bei Gegenwind machen schon zu schaffen.
5 km vor Salamanca hoert der Regen auf, ich geh in eine Bar, trinke 2 Cafe con Leche und programmier mein vorgbuchtes Hotel in Salamanca ins GPS.
Im Hotel bekomme ich ein schoenes Zimmer, mein Rad darf mit aufs Zimmer, ich geh in die Badewanne und waerme mich erst mal eine Viertelstunde. Danach meine Sachen gewaschen und ausgeruht.
Jetzt werde ich ein Restaurant aufsuchen, ich denke, ab 8 gibt es was zu essen.
Morgen werde ich mir Salamanca "reinziehen"
Bis denne und einen guten Weg
wuenscht
Franz

Montag, 10. Mai 2010

In Plasencia und die Engel vom Jakobsweg

Hola in die Heimat,
heute habe ich eine "Ueberfuehrungsetappe" eingelegt. Dazu spaeter.
Vorgestern morgen aus Merida losgefahren bei bedecktem Himmel, in Merida ein Cafe con Leche und ein trockenes Brot gegessen. (oh wie lecker) Die Fahrt ging von den gestrigen kultivierten Wein und Olivenanbau wieder in huegelige Dehesas mit knorrigen Eichen und grossen, bemoosten Findlingen ueber. Nach Aljucen verlauft die Via durch den Naturpark Cornalvo, die die Zivilation vergessen laesst. (11000 ha, 250 Tierarten, allein 179 Vogelarten) Dort mache ich eine furchtbare Entdeckung. Mein Brustbeutel ist weg! Mit allen Papieren und einiges an Barem!. In der Herberge angerufen, die Frau versteht mich nicht, Schwager Otto angerufen, sollte als Dolmetscher fungieren.
Und da kommen sie, die Engel vom Jakobsweg.
Ein spanisches Paar, sie mit Mountainbike, er mit Liegerad!!
Freudestrahlend halten sie mir den Brustbeutel entgegen, sie hatten mich anhand des Fotos auf dem Personalausweis erkannt und kannten mich aus Merida!
Alles war da, sie hatten den Beutel ca. 2 km vorher gefunden.
Meine Dankbarkeit konnte ich nur mit Traenen in den Augen ausdruecken! Ich habe beide zum Essen eingeladen, hoffentlich klappt das noch.
Jakobus, danke fuer die Engel, die du mir geschickt hast!
Ab jetzt ist der Brustbeutel da, wo er den Namen nach hingehoert!!!!!
In Alcuescar vor der Klosterherberge gewartet, sie oeffnet erst um 16:30 Uhr, Siesta, basta! Dann bei einer netten Hospilartario angemeldet, ein Einzelzimmer zugewiesen bekommen, (frueher Moinchzelle), gemeinsamens Abendessen mit ca. 20 Pilgern, (Gemuesesuppe, Brot, Nudeln mit Gemuese, Tintenfischringe, Obst, Wasser und Wein) alles gegen "Donavita" freiwillige Spende!
Die erste 11stedentochtkarte habe ich bei der Spende mit draufgelegt.
Und die Sonne scheint wieder!
Hier die Webadresse von meinen Engeln: http://www.vivirenbicicleta.info/
Marcos Cruz ist einer der Engel.
Am gestrigen Sonntag ging es weiter zum Tajo-Stausee. Nachts regnet es die ganze Nacht. Morgens um 7 aufgestanden, gewaschen, Sachen gepackt, Rad bepackt, jeden Tag das gleiche Prozedere. Nach einem spaerlichen Fruehstuck in der Bar, Tostadas mit Marmelade, Cafe con Leche, aufs Rad, es ist trocken, aber frisch. Mit Armlingen, Beinlingen und Regenjacke geht es las auf den Pilgerweg. Die ersten 3 bis 4 km noch 12 Pilgerinnen und Pilger aus der gleichen Herberge ueberholt. Buen camino, weiter gehts. Heinz, ein Pilger, der frueher bei Mueller Fleisch gefahren hat, ruft mir hinterher: "Gruess Erika von mir". Erika Laigre, die fruehere Wirtin von der Gaststaette Zur Muehle in Hemden!!!!! So klein ist die Welt.
Dann die naechsten 25 km keine Menschenseele mehr getroffen. Die Wege sind nass durch den Regen der vergangenen Nacht, die Furten fuehren mehr Wasser, teilweise Augen zu und durch, anders geht es nicht.
Regen setzt ein, erst nur einzelne Schauer, dann Landregen. Kuehe und Schafe suchen Schutz unter Baeumen und Felsvorspruengen, die Stoerche in den nassen Wiesen, teilweise mehr als 20 auf kleinstem Raum, suchen ihre Nahrung. Die Feldlerche steigt hoch und singt. Die ganze Szene waere bei Sonnenschein noch viel schoener gewesen. Man befindet sich auf der alten Roemerstrasse. Roemische Meilensteine und roemische Bruecken begleiten den Weg. So fuehrt der Weg bis Caceres, dessen Altstadt seit 1986 zum Weltkulturerbe zaehlt. Hier ist grosse Fiesta, die sich die ganze Woche bis heute hinzieht. Keine Uebernachtungsmoeglichkeit, viele Gaeste, Stierkampf, Zigeunermarkt, mir ist das zuviel Trubel und ich fahre weiter bis Casar de Caceres. Hier in eine Bar eingekehrt, Cafe con Leche, Brandy und Leber mit Frites genossen und aufgewaermt. Auch keine Unterkunft frei, weiter bis zum Tajo Stausee. Die Auberge ist belegt, wieder nach oben zur neuen privaten englischen Herberge. Die nette Wirting waescht meine schmutzige Waesche, gestern abend gab es ein englisches Dinner, heute morgen ein continentales breakfast.
Alles ist gut.
Heute morgen war ich "kaputt", habe trotz der herrlichen Ruhe schlecht geschlafen. Der gestrige Tag sass noch in den Knochen. Also habe ich mich dazu entschlossen, eine "Ueberfuehrungsetappe" einzulegen, da der Orginal Weg auch einige Schwierigkeiten hat. So bin ich auf der wenig befahrenen N 620 (paraell verlauft die Autobahn) ganz entspannt nach Plasencia gefahren, war gegen 13 Uhr da, habe Siesta gehalten in einer kleinen Privatpension und deshalb auch die Zeit, einen solchen langen Bericht zu schreiben.
Morgen geht es wieder auf die Via!
PS: Bilder einstellen geht leider nicht, muesste meinen eigenen Laptop dabeihaben. Hahaha.
Bleibt gesund bis spaeter,
Franz

Freitag, 7. Mai 2010

Aus Merida

Hola,
heute hatte ich eine schoene Etappe, von 600 m auf 200 m abwaerts. 67 km standen auf den Tacho. Das Wetter war mal wieder traumhaft, morgen wird Regen gemeldet. Ganz andere Gegend als die letzten 2 Tage,
kultiviertes Land, Olivenhaine und Weinfelder wechseln sich ab. Endlos lange gerade Wege, aber groesstenteils gut zu befahren. (Man gewoehnt sich an alles!) Aber wieder mal eine Furt, mehr als knietief durchs Wasser, erst Schuhe aus, Versuch starten, ob es geht, Gepaeck abladen, Rad ruebertragen, Gepaeck aufpacken, Schuhe und Socken anziehen und schon ist wieder ein ganzes Weilchen vergangen. Heute habe ich ca. 30 Fusspilger ueberholt und 8 Radpilger getroffen. Ueberwiegend sind Spanier unterwegs. Mit einer Spanierin bin ich ca. 20 km gefahren. Das ist es fuer heute, werde mir jetzt Merida ansehen.
Bis denne
Franz

Donnerstag, 6. Mai 2010

Die ersten zwei Tage

Hola liebe Daheimgebliebenen,
sonnige Gruesse aus Zafra, das Ziel meiner 2. Etappe. Gestern wieder bei strahlendem Sonnenschein um 8:30 losgefahren, um den Morgenstress in Sevilla zu entgehen. Auf der Bruecke den ersten gelben Pfeil gesehen und von einem Spanier mit buen camino begruesst worden. Ich bin auf dem Weg, immer den gelben Pfeilen nach.
Die ersten Fusspilger nach ca. 10 km getroffen, ein Ehepaar aus dem benachbarten Haaksbergen, die Bocholt von der Sauna her kennen. Mario, ihr macht gute Arbeit.
Der Weg ist anders. 2008 haben wir aus Ruecksicht den Fusspilgern gegenueber fast nur die Strasse benutzt. Jetzt geht es ueber Stock und Stein den Orginalweg. Der Weg fordert einen als Radpilger. Man muss auf den Weg achten. Dazu schreibe ich zuhause noch einige Erfahrungen.
Der Weg ist bis jetzt auch in anderer Beziehung anders.
Man erfaehrt und erlebt die Natur, in meinem Fall nur fuer ich. Ich kann mich fallen lassen, nicht vom Rad, sondern kann meinen Gedanken freien Lauf lassen.
Unterwegs begegnet man wenig Menschen. Den ein oder anderen Pilger, ob zu Fuss oder per Rad. Man tauscht sich kurz aus, dann geht es weiter.
Gestern mit Henk und Jac aus Mastricht in den Niederlanden ein Stueck gefahren, dazu gibt es spaeter noch eine schoene Geschichte. In Alemaden de la Plata gestern uebernachtet, nachdem ich mit den beiden zu Abend gegessen habe.
Heute morgen um 7:45 Uhr Aufbruch mit Windweste, kurzer Hose und Trikot. Von 85 km 60 km unbefestigter Weg, mehrere Furten durchwatet, einer war so tief, das die kurze Radhose noch nass wurde. Mit 3 spanischen Radpilgern haben wir es aber gemeinsam gemeistert.
Nach 54 km das dritte Dorf, am Ziel in Zafra nach 86 km kamen noch 2 Doerfer hinzu.
Unterwegs kaum Leute getroffen, ca. 10 Fusspilger und 10 Radpilger, Bauern, Hirten, Kuehe, Schafe, Ziegen und schwarze Schweine.
Die Weite der Extremmadura oeffnet den Blick und das Herz. Alles ist nebensaechlich, seit heute morgen brauche ich unterwegs keine Uhr mehr, mir laeuft keine Zeit weg!
Ich stehe im vollem Einklang mit Gottes Schoeffung, hoere jeden Vogel pfeifen, sehe Eidechsen und Schlangen ueber den Weg huschen, freue mich ueber die neugierigen Blicke der Kuehe, das Bellen der Hunde, die ihre Herde bewachen und das freundliche Hola der Hirten und Bauern.
Jetzt werde ich Schluss machen, gleich geht es zum Essen und dann ab in die Heia.
Liebe Gruesse und buen Camino
Franz

Dienstag, 4. Mai 2010

In Sevilla

Hola alle Daheimgebliebenen,
bin heute mittag bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel in Sevilla gelandet.
Heute morgen um 4:30 Uhr hat Berthold mich nach Dortmund gebracht, das Einschecken klappt auf dem kleinen Flughafen hervorragend, auch mit dem Rad gab es keine Probleme.
Punkt 6 der Start, um 8:10 Uhr puenktliche Landung in Malle, bei stroemenden Regen und 8 Grad!!! brrrrrrrr.
Um 9:40 sollte es weitergehen, bzw. fliegen, in den Bus und ab zum Flieger. Dort ca. eine Viertelstunde gestanden, dann fuhr der Bus zurueck zur Abfertigung.
Die erste Panne auf dem Weg, nein, auf den Weg zum Weg.
Die hintere Tuer des Fliegers war noch vom Flug eingefroren und konnte nicht geoeffnet werden.
Eine Ersatzmaschine musste eingesetzt werden, das Gepaeck umgeladen und mit einer Stunde Verspaetung ging es los. Um 12 Uhr Landung, Taschen und Rad waren super in Ordnung, Rad zusammengebaut und nach 500 m Autobahnfahrt auf eine "wassergebundene" Strasse bis in die Vororte von Sevilla.
Dank des Navis habe ich in dem starken Verkehr das Hotel schnell gefunden, die Taschen aufs Zimmer, geduscht und runter zur Repzeption. Mein Rad hatte man schon im Hotel verstaut. Prima.
Ab in die Stadt, Katherale und einiges mehr angeschaut, viele Gebaeude hatten aber geschlossen. Siesta, pro fovor. Wat wisse maken, Heine? Die Stadt ist ein Brutkasten, Schatten suchen war angesagt. Bin dann zum Pilgerbuero gelaufen, was ist? Siesta.
Gleich suche ich mir ein schattiges Plaetzchen und werde dann spaeter zu abend essen.
Morgen geht es auf die Via. Ich freu mich drauf.
Liebe Gruesse an alle aus nah und fern
buen camino
bicigrino Franz-Wilhelm

Sonntag, 2. Mai 2010

Der Aufbruch

Liebe Freunde,
es ist soweit, übermorgen früh um halb vier bringt Berthold mich nach Dortmund, 6 Uhr Start, nach Zwischenlandung in Palma de Malle 11:10 Uhr Ankunft in Sevilla.
Ich bin überzeugt bei tollem Wetter, denn "Wenn Engel reisen, lacht.......usw.)
Und am Mittwoch geht es dann aufs Rad.
Heute war Packtag. 2 gefüllte Satteltaschen, einen Packsack und eine Lenkertasche. Gesamtgewicht 16,6 kg. ;-) Dazu kommen noch 2 Liter Wasser und Verpflegung für unterwegs.
Die Erfahrung lehrt, dass immer noch Einsparpotenzial vorhanden ist. Da ich in diesem Jahr allein unterwegs bin, muss ich komplettes Werkzeug, 2 Ersatzschläuche, 1 Ersatzdecke mitnehmen. Ausserdem habe ich ein kleines Zelt von einem Kilo dabei. Trotz allem 1,5 kg weniger als 2008.
Das Fahrrad ist flugfertig verpackt, Schaltung, Lenker und empfindliche Teile bestmöglichst geschützt. Aber es lässt sich noch schieben. Wird wohl alles klappen, ich freu mich auf Dienstag.

In diesem Sinne ein frohes Wiedersehen in vier Wochen.

Montag, 26. April 2010

Vorfreude auf die Via

Gestern bei strahlendem Sonnenschein die letzte größere Ausfahrt als Vorbereitung. Mit Packtaschen, Klickschuhen, Lenkertasche ging es Richtung Grietherort. In der Anholter Schweiz einen markanten Via Vogel gesehen, den Storch. In Grietherort mit der Fähre nach Grieth übersetzt, der Fährmann machte für mich eine Einzelfahrt, kam von Grieth und setzte mich über nach Grieth, das alles für 1,80 Euro.
Der Fährweg in Grieth machte durch die grobe Pflasterung schon den Eindruck einer alten Römerstraße.
Bei Till ging es auf den Rheinischen Jakobsweg von Nimwegen nach Köln, die ersten Pilgerzeichen schon 10 Tage vor dem Start in Sevilla.
In Kalkar wollte ich in der Kirche den Jakobusaltar besichtigen, ich hätte aber die Messe gestört.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Auf schönen unbefestigten Wegen ging es weiter bis Marienbaum zur Kirche, die leider geschlossen war. Weiter nach Xanten und dort am Marktplatz eine längere Pause eingelegt.
Noch 1 km, der Jakobsweg wurde verlassen und es ging Richtung Fähre Bislich. Nach der Fährübersetzung ab nach Hause.
Fazit: Eine wunderschöne Tour, ein leichter Sonnenbrand auf den Armen, Vorfreude auf das Kommende.
Die Haken an den Klickschuhen müssen nachjustiert werden.
Und das wichtigste nach 84 km: DAS KNIE HAT GEHALTEN
>Hier< ist die Strecke mit allen Fotos

Sonntag, 11. April 2010

1. Belastungsprobe

Gestern war die erste Belastungsprobe für das "marode" Knie angesagt. Nach dem langen Winter mit wenig Trainingsmöglichkeiten war eine längere Fahrt angesagt. Mit Ludwig ging es um 9 Uhr Richtung Rheinbrücke Rees. Weiter über Uedem mit gutem Rückenwind bis Kevelaer. Die Strecke war bewusst wenn möglich über unbefestigte Wege ausgesucht, um möglichst tatsächliche Verhältnisse in Spanien zu simulieren. ;-)
Nach einer Pause zurück bei kaltem, teilweise starken Gegenwind über Sonsbeck, Xanten zur Bislicher Rheinfähre. Im Gasthof eingekehrt und eine Kleinigkeit zur Stärkung eingenommen, um nach der Überfahrt den letzten Abschnitt über Bislich, Hamminkeln und Loikum in Angriff zu nehmen.
Nach 113 km hatte uns Bocholt um 16 Uhr wieder.
Fazit für das Knie: Je länger die Tour, je weniger der Schmerz.
Bewegung tut gut, denn "Wer rastet, rostet"

Freitag, 26. März 2010

Unerschöpfliche Möglichkeiten

Hola,
beim Erproben verschiedener Funktionen hier im Blog habe ich etwas "Neues" entdeckt!
Die Diaschau.
Das gibt mir die Möglichkeit, wenn sich die Gelegenheit zum Upload im Internetcafe oder in der Herberge ergibt, aktuelle Fotos einzustellen.
Und ihr müsst jeden Tag nachschauen, um "auf dem laufenden" zu bleiben. ;-)
Probeweise habe ich die Fotos vom Cabo Fisterre aus 2008 eingestellt.
Tipp: Beim Anklicken eines Bildes werden die Bilder vergrößert in einem neuen Fenster angezeigt.

Samstag, 6. März 2010

Der Aufruf zum Weg

Der Camino, bei mir schon mehr als 10 Jahre unverrückbar im Kopf, ihn  erstmal 2008 kennengelernt von der Haustür bis Santiago, dabei unvergessene  "Erfahrungen" gesammelt............ und nicht mehr losgelassen.
Neben den vielen unvergessennen Eindrücken der Sehenswürdigkeiten, der Flora und Fauna waren es vor allem die menschlichen Begegnungen auf dem Weg, u.a. der Pilgersegen in St. Georg, die freundliche Aufnahme in Vendom, das tolle Miteinander in SJPdP, die Messfeier in Eunate, die Kälte und Leere am Cruz de Ferro, der erste Blick auf die Kathedrale von SdC, die Ankunft, der Blick aufs Meer vom Kap Finisterre, und, und.......
Seitdem glaube ich, von einem Virus befallen zu sein, der Influenza Santiago, dem "Jakobusvirus".
Dieser Virus ist nun wieder ausgebrochen. In 9 Wochen geht es los.......

Mittwoch, 10. Februar 2010

1. Pilgerstammtisch in Bocholt

Hola,
am 3. Februar fand der erste Pilgerstammtisch in Bocholt statt.
Die tolle Resonanz hat uns überrascht, 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Stühlerücken und Tische zustellen war zu Beginn angesagt.


Nach der Begrüßung ging es zur Vorstellungsrunde. Fazit: Alle Pilgergruppierungen waren vorhanden. ca. 20 Fußpilger und ca. 12 Radpilger, aus beiden Gruppen hatten einige den Weg noch vor sich.
3 Fußpilger, die den Weg von der Haustür bis Santiago gelaufen sind, ebenso 6 Radpilger. Und die gesamte Facette: Pilgern in Teil- bzw. Jahresurlaubsetappen, durch Frankreich, auf deutschen Wegen, ab SJPdP, ab Leon, bis Finisterre bzw. Muxia, Via de la Plata, Küstenweg, englischer Weg, Camino Português, Wiederholungspilger auf verschiedenen Wegen, daß ganze Spektrum wurde abgedeckt.
Fragen der "Neupilger", Erlebtes der "Altpilger", es wurde sich rege ausgetauscht.
So sieht die weitere Planung aus:
- In Zukunft soll der Stammtisch immer am ersten Mittwoch im geraden Monat in der Gastätte zur Glocke, Alfred Flender Straße in Bocholt um 19:30 Uhr stattfinden.
- Es wurde angeregt, dass einzelne Pilger ihren Weg in Wort, Bild, Gedanken vorstellen.
- Gruppen können sich im Rahmen des Stammtisches bilden zum intensiveren Austausch von Fragen, insbesondere "Hilfestellung" für Neupilger.
- Eine "Leihbörse" für DVD`s, CD`s, Bücher. Bildbände wird eingerichtet.
- Hinweise auf Webseiten, Foren über den Jakobsweg.
- Im Herbst gemeinsam an einem Samstag bzw. Sonntag ein Stück der niederrheinischen Wege pilgern.
Das Resümee war unter den Teilnehmern einhellig: Toll, warum gibt es solch einen Stammtisch erst jetzt.
Um 21:00 Uhr löste sich das Treffen auf.
Tipp: Keine Scheu davor, einen Stammtisch zu gründen. Mehrmals in der Tageszeitung bzw. Werbezeitungen auf den Termin hinweisen mit kurzen Infos zum Jakobsweg unter Angabe eines Ansprechpartners, Versammlungsort klarmachen und der Dinge harren, die da kommen. Fertig...

Sonntag, 17. Januar 2010

Winterwanderung in Vessem

Hola Peregrinos,


gestern habe ich zum zweitenmal an der Winterwanderung der Herberge L’Esprit du Chemin in SJPdP von Huberta und Arno im niederländischen Vessem teilgenommen und möchte gern davon berichten.


Diese Winterwanderung führt Huberta seit 5 Jahren in Zusammenarbeit mit der niederländischen Jakobsgesellschaft durch. Die ca. 50 TeilnehmerInnen wurden in der Pilgerherberge >hier< um 10 Uhr willkommen geheißen. Nach einem "Köpken Koffee" und ein wenig Smaltalk konnte man sich einer der zwei Gruppen anschließen. In dieser Gruppe fand dann eine Vorstellungsrunde statt, jeder konnte seine Motivation, Inspiration und Eindrücke vom durchgeführten oder geplantem Weg in die Runde einbringen. Los gings. Die Wanderung führte durch die Brabantse Kempen, einem wunderschönen Wald- und Heidegebiet in der Gegend von Eindhoven. Vor der Herberge fragte Huberta, wie der Aufruf zum Jakobsweg kam, die Beweggründe, die Botschaft. Man suchte sich einen Partner/in und tauschte sich im Gehen über die eigenen Beweggründe aus. Nach ca. 2 km der nächste Halt, die nächste Frage. Neuer Partner/in, neue Eindrücke und Wahrnehmungen auch von anderen.


Themen waren: Die Abreise (Vorbereitung, Abschied) Der Weg (Die Prüfung, die Stille) Das Ankommen, das Nach Hause kommen. Zwischendurch wurde in einer Waldarbeiterhütte eingekehrt und eine kräftige Erbsensuppe gegessen. Um 15 Uhr waren wir wieder in der Pilgerherberge und haben den schönen Tag bei einer Tasse Kaffee ausklingen lassen.


Fazit: Eine tolle Pilgererfahrung, nette Menschen kennengelernt und eine gute Einstimmung auf meinen Pilgerweg.


Tipp: Die Esprit Karten mit Fragen, Anregungen und Zitaten für unterwegs sind auch auf der Seite L’Esprit du Chemin als PDF Datei im "wanderfreudigen" Format herunterladbar. (Auch in deutscher Sprache) >hier< Sie werden mir ein Wegbegleiter sein.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Eröffnungs-Post

Liebe Bloggemeinde,
ich möchte auf meiner Pilgerfahrt den Kontakt mit vielen lieben Freunden aufrechterhalten. Darum habe ich diesen Blog eingerichtet.
Ich werde unterwegs versuchen, per Blog von meinen Erlebnissen und "Erfahrungen" zu berichten und auch das ein oder andere Bild einzustellen. Es würde mich auch freuen, von euch zu hören bzw. zu lesen.
Auf einen guten Austausch freut sich
Franz-Wilhelm

PS: In Spanien hat man eine andere Tastaturbelegung. Deshalb bitte ich den ein oder anderen Fehler zu entschuldigen.