Samstag, 22. Mai 2010

In SANTIAGO DE COMPOSTELA, 2. Teil

Hola in der Heimat,
heute morgen ganz frueh meine Sachen umgepackt, vieles brauche ich ja nicht mehr. Dann alles rueber in "mein" Hotel und um 8 Uhr auf zur Kathedrale. Die Strassen sind menschenleer, nur vor dem Pilgerbuero steht zu frueher Stunde schon eine endlose Schlange von Pilgern, die ihre Compostela erhalten wollen. Ja, die Pilger sind halt Fruehaufsteher. Und oh Wunder, die Muellabfuhr hat ueber Nacht zumindest im Stadtkern alles gesauebert und den Muell abgefahren.
Gestern mit Sonne in den Speichen, heute mit Sonne im Herzen stehe ich auf dem menschenleeren Praza Do Obradoiro vor den Tuermen der Kathedrale.
Ich setze mich auf eine Steinbank und lasse den Weg Revue passieren.
Ich hatte einen guten Weg, einen buen Camino.
Die kleinen und grossen Widrigkeiten sind vergessen, es zaehlt nur noch das Positive, das Gute des Weges.
Was habe ich auf diesem Weg nicht alles erlebt und "erfahren"!
Sonne, Regen, Wind, Kaelte, Hitze.
Berge, Taeler, Fluesse, Doerfer, Staedte, Bauernhoefe.
Kapellen, Bruecken, Kathedralen, Palaeste, Burgen, Fincas.
Und ueber 2000 Jahre Geschichte.
Voller Glueck stehe ich vor der Kathedrale mit dem Wissen, dass am Ziel des Weges der Weg beendet ist.
Ist der Weg beendet?
Ja, die Via de la Plata, mein zweiter Jakobsweg ist beendet.
Aber auf dem Praza Do Obradoiro, dem Ende der Via und aller Jakobswege, beginnt ein neuer Weg.
Wie so oft im Leben.
Die Pilgermesse werde ich heute nicht besuchen, der Andrang ist unglaublich. Ich habe ja noch Zeit dazu.
Es gibt so viele Wege, die noch zu gehen sind.
Buen Camino und ein frohes Pfingstfest
wuenscht
Franz